Zuordnung der Kraftplätze zu den Sinnen
» Gleichgewicht (vestibuläres
System)
Balancierscheibe, Wippe, Hängebrücke, Hängeschaukel,
Nesthocker
Hintergrund/Wirkung
Durch die Anregung des „Gleichgewichtsystems“
wird die Integrationsfähigkeit des zentralen Nervensystems
hinsichtlich der Haltung, Gleichgewichtsreaktion, Koordination
und Konzentration erreicht.
Ist kein ausgewogener Zustand zwischen Hemmung und Förderung
vestibulärer Reize vorhanden, werden vestibuläre Reize
zu wenig gefördert oder zu stark gehemmt ist der Mensch aus
der „Balance“
Für all jene die sich auf der Balancierscheibe
(rotatorische oder cirkuläre Bewegung ) unwohl fühlen,
gilt:
• Linear-, vor cirkulär (Wippschaukel vor Kreisel)
• Aufrecht stehen vor Bauch oder Rückenlage
• Vorwärts eher als rückwärts
Je mehr Sicherheit man erlangt umso intensiver kann
die Bewegung ausgeführt werden
» Berührungsempfinden
– Haut-Tastsinn ( taktile-System)
Waldforscherstation, Weidenhaus, Moosbett, Barfussparcour
Hintergrund/Wirkung
Der Tastsinn wird oft als „Mutter aller Sinne“ bezeichnet.
Neben den mehr physiologischen Wirkungszusammenhängen stellt
die Haut ein wesentliches Medium der Kontaktaufnahme und Kommunikation
dar.
Wir geben Berührungen eine entsprechende Bedeutung Wärme,
Zärtlichkeit, Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit......diese
können somit als wichtige Bausteine für die psychisch-emotionale
Entwicklung gesehen werden.
Die taktile Stimulation trägt zur allgemeinen neurologischen
Integration bei und bereitet den Organismus für weitere sensorische
Erfahrungen vor.
» Bewegungsempfinden (kinästhetisches
System)
Himmel-Baumbett, Moosbett, Baumhaus mit Flaschenzug, Schaukeln,
Nesthocker
Hintergrund/Wirkung
Die kinästhetische Wahrnehmung dient der Erfassung der Raum-,
Zeit-, Kraft und Spannungsbeziehung unseres Körpers. Darunter
wird die Lage- und Bewegungsempfinden verstanden, die nicht durch
den visuellen Sinn vermittelt werden kann.
Erhält ein Mensch unzureichend sensorische Informationen
aus Muskeln und Gelenken, ist die Planung und Speicherung von
Bewegungen erschwert und die Eigenwahrnehmung beeinträchtigt.
Die für die Tiefensensibilität zuständigen Rezeptoren
(Propriorezeptoren) befinden sich über den gesamten Körper
verstreut in den Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenkskapseln.
Kinästhetische Reize werden deswegen direkt aus der Bewegung
und direkt aus dem Körper mitgeteilt.
Die Taktil/Kinästhetische Stimulation dient
der Reizaufnahme und Regulation/Modulation von Reizverarbeitung.“
(Skriptum: Minimale Wahrnehmungs- und Bewegungsstörungen
bei Kindern;Taktil/Kinästhetische Wahrnehmungsförderung
Samonig/Streit)
» Koordination
Balancierscheiben, Balken, Hängebrücke, Kreativplatz
Hintergrund/Wirkung
Die Koordination ist das harmonisches Zusammenspiel zwischen Knochen,
Sehnen und Gelenken – Muskelgruppen bzw. Körperteilen,
damit bestimmt Körperbewegungen zustande kommen. Es Bedarf
nicht nur dem Zusammenspiel ganzer Muskelgruppen sondern auch
exakter Einzelbewegungen, die sog. Dissoziation.
Neben dem Zusammenwirken von Zentralnervensystem und Skelettmuskulatur
innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufes ist es vor allem die
Verarbeitung taktiler und kinästhetischer Informationen,
welche zunehmend koordinative Fähigkeiten erst ermöglichen.
Bei der Förderung der Koordination muss es
aber immer um eine Verbesserung der Integration zwischen Sensorik,
Emotionalität, Sozialität, Kognition und Motorik gehen.
Es ist nicht allein die sichtbare motorische Leistungsverbesserung
maßgebend, sondern ebenso die Verhaltensänderung und
Persönlichkeitsstabilisierung.“
(Skriptum: Minimale Wahrnehmungs- und Bewegungsstörungen
bei Kindern; Handmotorische Entwicklung und Förderung)
Samonig/Streit)
» Hören (akustisches
oder auditives System)
Klangstäbe, Hörtrichter
Hintergrund/Wirkung
Der Hörsinn ist ein mechanischer Sinn der uns befähigt
Schallwellen wahrzunehmen. Die Funktion als Mitteilungssinn erlaubt
uns nicht nur die Verständigung untereinander – sozialer
Aspekt, sondern auch die Wahrnehmung und Unterscheidung von Tönen,
Klängen, Geräuschen. Die akustische Raumerkennung ermöglicht
dem Menschen eine Entfernung abzuschätzen sowie die Orientierung
in unserer Umgebung
» Sehen (optisches oder visuelles
System)
Optische Scheiben, Naturschönheiten, Begleiter
Hintergrund/Wirkung
Mehr als die Hälfte der Informationen die über die Umwelt
in unser Gehirn gelangen nehmen wir über die Augen auf (Menschen
sind Augenwesen). Das Sehen ist nicht nur ein mechanischer Vorgang,
sondern hängt auch von den Lebens-, Lerngeschichte, Gewohnheiten,
Stimmung ab und wird davon beeinflusst. Wir denken und sprechen
häufig in Bildern.
» Nase - Riechen (olfaktorisches System)
Waldforscherstation, der Heilraum Natur im Allgemeinen, Waldgerüche
Hintergrund/Wirkung
Dem Geruchssinn wird oft eine geringe Bedeutung beigemessen, wobei
das Sprichwort „man soll die Nase nicht überall hineinstecken“
eher das Gegenteil beweist. Viele Erlebnisse und Eindrücke
sind von olfaktorischen Erfahrungen geprägt und regen uns
an, an bestimmt Situationen oder Menschen zu denken. Der Geruch
hat auch einen wesentlichen Einfluß auf soziale Kontakte,
z.B: wenn man jemanden „nicht riechen kann“.
Die Bedeutung des Geruchssinnes und die Wirkung
von Duftstoffen wird heutzutage wieder verstärkt bewusst
gemacht.
» Schmecken
(gustatorsiches System)
Nahrhafte Landschaft
Hintergrund/Wirkung
Wir entdecken die Umwelt nicht nur mit den Händen, Augen
und Ohren, sondern auch mit dem Mund und der Nase. Säuglinge
ertasten ihre Umwelt mit dem Mund und schaffen somit einen Bezug
zur dinglichen Umwelt.